Treffpunkt: Erwin-Piscator-Haus
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Ja, wir hätten sehr viel schöneres zu tun als schon wieder Samstags gegen Verschwörungsideologien, Antisemitismus [1] und Querfrontbestrebungen [2] zu demonstrieren. Aber unser gemeinsamer Protest zeigt Wirkung: Es werden beständig weniger Teilnehmer:innen, die auf die verschwörungsideologischen Kundgebungen kommen und sie trauen sich kaum noch, ihre Ideologien zu verbreiten. Ehrlich gesagt haben sie nach den Lockerungen auch kaum noch einen Grund dazu. Also lasst uns am Ball bleiben und lautstark Widerspruch artikulieren, damit sie in naher Zukunft ihre Kundgebungen nicht mehr anmelden. Hierfür finden wir es wichtig, lautstarken Gegenprotest mit verschiedenen anderen Aktionsformen zu verbinden, also werdet gerne kreativ und denkt euch Aktionen aus. Beispielsweise könnt ihr den hervorragenden Info-Flyer von Nationalismus ist keine Alternative zu den „Hygiene-Demos“ [3] ausdrucken und an umstehende Passant:innen verteilen.
In unserem letzten Aufruf haben wir begründet, warum es sich bei den Kundgebungsteilnehmer:innen der sog. „Hygiene-Demos“ in Marburg um Antidemokrat:innen handelt.[4] Nun ist die Maske endgültig gefallen: Ein:e Teilnehmer:in der Gegenproteste hat uns mitgeteilt, das ihm:ihr von einem verschwörungsideologischen Kundgebungsteilnehmer körperliche Gewalt angedroht wurde. Ein Ordner der Verschwöris und weitere Personen aus der Kundgebung haben direkt daneben gestanden und haben sich kein bisschen daran gestört. In der Vorwoche konnte auch beobachtet werden, wie Verschwöris Gegenprotestler:innen aktiv bedrängt haben. Wenn euch ähnliches passiert ist oder kommenden Samstag passiert, könnt ihr uns dies über unsere E-Mail-Adresse mitteilen (kein-frieden-mit-antisemiten@riseup.net). Ansonsten passt nächsten Samstag auf euch auf und bleibt möglichst zusammen!
Das Ziel der Aktion ist nicht, eine gewalttätige Eskalation herbeizuführen, also seit euch über eure Außenwirkung bewusst und kommt bunt. Achtet trotzdem darauf, euer Gesicht gut zu bedecken, um eine Ansteckungsgefahr für andere so weit wie möglich zu reduzieren. Da das Ziel ist, unseren Widerspruch zu Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Querfrontbildung laut und deutlich auszudrücken, sollte auch nicht auf agressives Verhalten von verschwurbelten Kundgebungsteilnehmer:innen eingegangen werden, wie es einige von ihnen in den letzten beiden Wochen an den Tag gelegt haben.
Uns ist das Dilemma bewusst, in der derzeitigen Pandemie zu politischen Aktionen dieser Form aufzurufen. Einerseits können wir das verbreitete Gedankengut nicht unwidersprochen lassen. Andererseits setzen wir uns und unsere Genoss:innen damit der Gefahr aus, an Covid-19 zu erkranken und daran mitzuwirken, dass der Virus sich wieder schneller verbreitet. Entscheidet euch bitte bewusst dazu, an dieser Aktion teilzunehmen und wenn ihr teilnehmt, achtet darauf mindestens 2 m Abstand zueinander zu halten.
Antidemokrat:innen den Raum nehmen!
Kein Frieden mit Antisemiten!
[1] https://keinfriedenmitantisemiten.noblogs.org/post/2020/05/10/querfront-ahoi/
[2] https://keinfriedenmitantisemiten.noblogs.org/post/2020/05/19/neonazis-auf-der-nicht-ohne-uns-kundgebung-vom-09-05-2020/
[3] https://www.nationalismusistkeinealternative.net/wp-content/uploads/2020/05/NIKA-Info.pdf
[4] https://keinfriedenmitantisemiten.noblogs.org/post/2020/05/21/erneuter-aufruf-zur-aktiven-kritischen-begleitung-der-verschworungsideologischen-kundgebung-am-23-05-2020/